Gemeindehaus Sundern

Gemeindehaus Sundern

Erhalt der Bartning - Kirche 
Eine wichtige Frage dieses Wettbewerbs ist, ob die bestehende Kirche erhalten wird oder zugunsten eines Neubaus abgebrochen wird. Wir sind im Rahmen unseres Entwurfs zu der Erkenntnis gelangt, dass die heutige Kirche der zukünftigen Entwicklung nicht im Wege steht. Der Standort ist durch die Größe des Grundstücks fixiert, die Kirche lässt sich gut integrieren und die funktionale Tauglichkeit wird durch die zu planende innere Struktur bestimmt. Die Entscheidung zwischen Alt- und Neubau ist also nicht in erster Linie eine funktionale Frage, sondern eine der Identität und der Atmosphäre. 
Unsere Erweiterung folgt der Tradition des Kirchenbaus, dass sich jede Generation mit Veränderungen befasst. Es wird etwas hinzugefügt, weitergebaut, in der vorhandenen Logik des Gebäudes und unter Verwendung eigener stilistischer Mittel. 

Das Gemeindezentrum als Haus der Gemeinde 
Die bestehende Bartning - Kirche ist sehr zurückhaltend in ihrer Formensprache. In ihrer archetypischen Hausform ist sie auf den ersten Blick beinahe nicht als Kirche zu erkennen. Der geschaffene Innenraum hat gerade wegen dieser Einfachheit eine starke Wirkung. Durch die vorherrschenden Holztöne, die sichtbare, einfache Konstruktion und die Intimität des relativ kleinen Kirchenraumes entsteht eine häusliche Atmosphäre. Das neue Gemeindezentrum entwickelt diese vorhandene Idee der Kirche als Haus der Gemeinde weiter. 

Baukörper und Fügung 
Der Entwurf gliedert das Gemeindezentrum in zwei Baukörper: den eigentlichen Kirchenbau als Hallenkirche mit Satteldach in der Weiterführung der Bartning - Kirche und einen L-förmigen Baukörper mit Schrägdach, der die Hallenkirche einrahmt und Foyer, Jugendraum, Pfarrbüro und Sanitärräume aufnimmt. Diese Fügung der Baukörper wird durch ihre Dachformen und den schmalen Einschnitt im Norden betont, der den Kirchenbau ablesbar freistellt.

Funktionale Organisation 
Der Entwurf sieht das Gemeindezentrum als einen einfachen hölzernen Hallenbau. Die Gemeinschaftsräume bilden eine Raumfolge und sind außerdem unabhängig voneinander über das neu angebaute Foyer erschlossen. Sie sind durch flexible Trennwände voneinander getrennt, so dass sie zusammengeschaltet werden können. So entsteht an besonderen Festtagen eine große Hallenkirche. Die vollständig ebenerdige Organisation aller Räume ermöglicht ein barrierefreies Gemeindezentrum mit großer Nutzungsflexibilität. Der Glockenturm bleibt in unserem Konzept an seiner heutigen Position erhalten. 

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit 
Der Kostenrahmen des Projekts erfordert ein äußerst wirtschaftliches Gebäudekonzept. Durch den Gebrauch einer einfachen Hallenkonstruktion mit gleichmäßigem Konstruktions- und Ausbauraster schaffen wir die Voraussetzungen, diese Vorgabe einzuhalten. Es werden teure Materialien vermieden und, wo möglich, die hölzerne Konstruktion sichtbar belassen. Die Vorteile des Materials werden genutzt, geringe Kosten mit einer hochwertigen Anmutung zu verbinden. 

Städtebauliche Einbindung 
Erschließung Die Lukaskirche liegt an einem zentralen Ort der Kleinstadt Sundern. Geprägt wird dieser Ort durch seine starken landschaftlichen Charakteristika: die Röhr und den steilen, baum-bestandenen Hang im SW. Die von uns vorgeschlagene Verlängerung des Bartningschen Kirchenbaus sorgt auf subtile Weise für eine stärkere Präsenz des Gemeindezentrums an seinem Ort. Durch den neuen, größeren Maßstab wird das Gebäude deutlich als öffentliches Bauwerk erkennbar. Die stärkere Öffnung und einladende Geste zur Straße hin gibt ein deutliches Signal an die Stadt. 

Realisierungswettbewerb Neubau ev. Gemeindezentrum Sundern
3.Preis

Zusammenarbeit mit: Sophie Schulten und Johannes Müntinga

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