Neubau Pfarrhaus Hofgeismar
Städtebauliche Gedanken
Die Struktur der Neustädter Altstadt im Umfeld der Kirche ist weitgehend intakt. Lediglich westlich des Pfarrhaus- grundstücks ist nach einem Flächenabriss eine ungestaltete Freifläche für Parkplätze entstanden. Die Aufgabenstellung besteht darin mit dem relativ geringen Raumprogramm eine Lösung zu finden die den Charakter des historischen Stadtquartiers unterstützt und der Nutzung "Pfarrhaus" genüge tut.
Pfarrhaus als Stadthaus
Das Gebäude ist als giebelständiges Haus in der östlichen Hälfte des Grundstücks geplant. In vier Geschossen, drei Vollgeschossen und im Dachgeschoss sind Amtsräume und Wohnräume angeordnet. Ein Sockel von ca. 50 cm hebt Haus und Gartenhof von der Straßenebene ab. Über einen Parkplatz auf der Westseite des Grundstücks ist der Amtsbereich barrierefrei zu erreichen.
Der Gartenhof übernimmt die Funktion des räumlichen Freiraums zwischen den Gebäuden und der gegenüberliegenden Kirche. Er bietet den Bewohnern des Hauses private Erholungsfläche. Als Stadthaus ordnet sich das Pfarrhaus in die Zeile der Straßenbebauung ein, ein "Gleiches unter Gleichen" Individualität und Betonung erfährt es durch die Lage gegenüber der Kirche und die Gestaltung von Gebäude und Freiraum.
Gestaltung, Materialwahl
Das Gebäude ist als einfacher kompakter Kubus mit einer Putzfassade geplant. Für die Außenwände sind hoch wärmegedämmte Steine vorgesehen. Der Sockel des Gebäudes wie auch die Einfriedung des Gartenhofs wird aus Sandsteinquadern errichtet korres- pondierend zu dem ursprünglichen barocken Gebäude und zur gegenüberliegenden Kirchhofmauer. Das Dach erhält eine Deckung aus Tondachpfannen. Auf der westlichen Dachfläche können Solarkollektoren für Warmwasser-Bereitung und Heizungs- unterstützung integriert werden. Die eingehauste Loggia im ersten Obergeschoß auf der Südseite lässt sich nach innen und außen großzügig öffnen.
Der energetische Standard wird durch die Wahl hochgedämmter Materialien und der entsprechenden Ausrüstung aller Hüllflächen gewährleistet. Als Heizungsanlage werden erneuerbare Energien wie Holzpellets und Solar empfohlen. Die Kompaktheit des Gebäudes trägt zu einem energetisch günstigen Standard bei.
Bearbeitung
Gerhard Müntinga, Jürgen Schimmelpfeng, Michael Bohl